Symposium „The Future of Tourism in the Alpine-Adriatic Region“ vom 22. bis 24. Oktober 2024 in Tröpolach bei Hermagor, Kärnten, veranstaltet von der Südosteuropa-Gesellschaft München in Kooperation mit der Österreichischen Geographischen Gesellschaft (ÖGG) und den Geographischen Instituten der Universitäten Klagenfurt und Zagreb. Das Symposium wurde organisiert und wird geleitet von unserem Vorstandsmitglied und Leiter des ÖGG-Referats für internationale Beziehungen, Univ.-Doz. Dr. Peter Jordan. Die Teilnahme ist kostenlos.
Das Themenfeld
Die Zukunft des Tourismus im Alpen-Adria-Raum steht vor ernsthaften Herausforderungen, vor allem durch den Klimawandel. Werden Skifahren und andere Wintersportarten in den Bergen bei Mangel an natürlichem Schnee weiterhin möglich sein? Werden die Meeresküsten in den zunehmend heißen Sommern attraktiv zum Baden bleiben, wenn weiter nördlich die Sommertemperaturen milder und leichter erträglich sind? Ein zweiter Problemkreis sind Klimaschutz und Beschränkung des Energieverbrauchs. Wird der Tourismus, der in dieser Region bisher ganz überwiegend auf privatem Autoverkehr beruht, überleben können, wenn die Treibstoffpreise weiter steigen und Verkehrsbeschränkungen die Anfahrt mit dem Pkw immer beschwerlicher machen?
Es stellt sich auch die Frage nach der künftigen Rolle des Tourismus in ländlichen Randgebieten. Demographischer Wandel und der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance führen zu wachsenden Schwierigkeiten bei der Anwerbung von touristischen Arbeitskräften, insbesondere von Saisonarbeitern, die im Tourismus so wichtig sind. Die anhaltende Abwanderung aus ländlichen Gebieten kann zur Folge haben, dass der Tourismus zu einem „Geschäft zwischen Auswärtigen“ wird, in welchem die Gäste auf auswärtiges Bedienungspersonal und auswärtige Eigentümer treffen und der Zielort selbst außer einer schönen Landschaftskulisse kaum noch etwas beisteuert. Nicht wenige Destinationen der Alpen-Adria-Region weisen bereits Merkmale dieser Art auf und vermitteln eine Vorstellung davon, was noch kommen könnte. Die geringere Attraktivität des Wintersports und die heißeren Sommer könnten aber auch zu einem Abflachen der Saisonspitzen und zu einem gleichmäßigeren Jahresverlauf der touristischen Frequenz führen, was eine bessere Auslastung der Kapazitäten und eine höhere Rendite des investierten Kapitals bedeuten würde.
Das sind nur einige der Problemlagen und Aussichten, die bei diesem Symposion besprochen werden sollen, das zu Ehren von Zlatko Pepeonik, eines bedeutenden kroatischen Tourismusgeographen, der vor 20 Jahren verstorben ist, veranstaltet wird (Abb. 1).
Organisation, Struktur und Ort der Veranstaltung
Das Symposion nach einer Idee und unter der Leitung des Hermagorer Geographen Peter Jordan wird von der deutschen Südosteuropa-Gesellschaft (SOG) mit ihrer neuen Zweigstelle in Klagenfurt, der Österreichischen Geographischen Gesellschaft (ÖGG) und ihrer Zweigstelle in Klagenfurt, vom Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt, dem Institut für Geographie der Universität Zagreb und der Kroatischen Geographischen Gesellschaft veranstaltet. Mitveranstalter sind die Commission on Tourism, Leisure and Global Change der International Geographical Union (IGU), die IGU Commission on Marginalization, Globalization and Regional and Local Response, der Verband der Slowenischen Geographen, die Italienische Geographische Gesellschaft, die Universität des Küstenlandes in Koper/ Capodistria, die Kroatische Akademie der Wissenschaften (Abteilung Naturwissenschaften), die Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See und die NLW Tourismus Marketing GmbH, Hermagor.
Zum Symposion an zwei Vortragstagen und mit einer abschließenden Exkursion auf das Nassfeld (Abb. 2) werden 33 Vorträge und 2 Posterpräsentationen aus Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien und Indien erwartet. Die drei Keynotes werden Lea Hartl mit Andrea Fischer (österreichische Wissenschaftlerin des Jahres 2024), vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck über Gletscherveränderungen in den Alpen von 1850 bis 2050, der bedeutende slowenische Tourismusgeograph Anton Gosar zum Thema des Übertourismus („overtourism“) und Daniela Soldić Frleta von der Fakultät für Tourismus und Hotelmanagement in Opatija über die Möglichkeiten der Tourismusentwicklung in der kroatischen Kvarnerregion halten. Die Konferenzsprache ist Englisch.
Tagungsort und Anmeldung
Die Vorträge finden im Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia, Tröpolach 156, 9631 Tröpolach, statt. Um Anmeldung auf der Homepage der Südosteuropa-Gesellschaft (https://www.sogde.org/de/events/the-future-of-tourism-in-the-alpine-adriatic-region/) wird gebeten. Es gibt keine Teilnehmergebühr; Anreise und Unterkunft sind von den Teilnehmern selbst zu organisieren.